Ein typischer Tag...
- Lysann
- 7. Apr. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Moin ihr Lieben!
Es ist in meinem Leben eine Menge los und ich versuche Tag für Tag den Stress, Druck und meinen Perfektionismus raus zu nehmen. Das klappt mal so, mal so.
Mein Wecker klingelte heute 07:00 Uhr morgens. Das war ziemlich früh! Du musst wissen: Ich bin ein Morgenmuffel und mein Gehirn funktioniert erst ab ca. 8:30 Uhr. Leider hatte ich 07:30 Uhr einen Termin beim Betriebsarzt (das dritte Mal, innerhalb eines Monats). Jetzt muss ich (finger cross) nicht mehr hin und sie schicken mir die Ergebnisse per Post zu. Keine Sorge, es ging nur um einen Impfnachweis in meinem Blut, sonst sah das Blutbild tip-top aus.
Dann fuhr ich kurz einkaufen (einmal für die Arbeit und dann noch für mich und für die WG), packte und verschickte Pakete für Vinted Käuferinnen (ich habe ein paar Sandalen und ein Hemd verkauft, juhuuu). Um 10:00 Uhr schaltete ich den Laptop ein, da meine Vorlesung "Produktionsbegleitende Dramaturgie" begann. Ich mag den Kurs sehr gerne, da ich lerne, wie man Theatermappen erstellt, für Lehrer*innen und Schulklassen. Das Knowledge hat mir noch gefehlt! Leider musste ich die Vorlesung (sollte bis 13:30 Uhr gehen) frühzeitig beenden, da ich 13:00 Uhr die Jugendlichen ins Freizi lassen musste/wollte. Außerdem wollte ich gerne noch für den heutigen Ferientag alles vorbereiten, also schwang ich mich 12:00 Uhr auf mein Rad. Zum Glück war ich eher da, denn die Jugendlichen erschienen früher am Freizi. Gestern wünschten Sie sich für heute einen "Movie Day". Denn Wunsch konnten wir mit Leichtigkeit erfüllen. Dafür besorgte ich noch Nachos und Soßen. Zwei, der Jugendlichen brachten Filme mit und mein Kollege machte Popcorn. Alle waren zufrieden und wir schauten gemeinsam "Harry Potter und der Feuerkelch" an. Nachdem Film spielten wir noch so fünf Runden Werwolf, mein Kollege verabschiedete sich und ich schloss den Treff gegen 18:30 Uhr (oder war es schon 19:00 Uhr?) ab. Dann fuhr ich nochmal einkaufen, für den morgigen Arbeitstag - wir machen morgen selber Seifen und Deos. Vor dem Rossmann traf ich noch Fundraiser*innen, die für Amnesty auf der Straße stehen/standen. Ich kaufte dem Team noch Kaffee, Tee und wir schnackten noch miteinander. Dann fuhr ich zu meinem Freund, da ich noch etwas für Morgen ausdrucken musste (ein Kreuzworträtsel, was ich noch schnell erstellt habe). Auf Arbeit konnte ich nichts ausdrucken, da unsere Patronen leer sind. In der WG konnte ich nichts drucken, weil keine*r einen funktionsfähigen Drucker besitzt. Naja, zum Glück hat mein Freund einen. Er stand an der Tür als ich die Treppen hochlief und sagte: "Es ist schön dich zu sehen!". Bei ihm bin ich immer willkommen. Es ist ein schönes Gefühl willkommen zu sein! <3
Aber da ich morgen einen ähnlichen Tag, wie heute habe, bin ich eben gerade nach Hause gefahren. 21:00 Uhr war ich in meiner WG. Mit dem Rad bin ich von meiner WG - zu meiner Arbeit ca. 20 Minuten unterwegs. Von meiner Arbeit - zu meinem Freund ca. 25 Minuten und von meinem Freund - zu meiner WG sind es auch 25 Minuten. Also saß ich heute so gute 70 Minuten + Fahrt zum Betriebsarzt (....) auf dem Rad.
Hier liege ich nun, in meinem Bett, platt. Ich habe morgen einen Zahnarzttermin, zum Glück erst 08:30 Uhr. Dann arbeite ich morgen noch einmal und ich habe Urlaub! Den Urlaub brauche ich auch dringend! Eine gute Freundin hat mich heute gefragt: "Wie gehts, wie stehts?" Ich schickte ihr ein Bild, mit dem Kommentar: "Ich so zwischen Vorlesung und gleich zur Arbeit müssen, davor war ich 07:30 beim Arzt. Und wie geht´s dir?"

Ich versuche gerade alles super/perfekt/ideal hinzubekommen. Das funktioniert nicht. Und genau daran muss ich arbeiten. Es muss nichts super/perfekt/ideal laufen. Meine Eltern, Freund und ich redeten am Wochenende über das Thema "Selbstoptimierung und Leistungsgesellschaft".
Wieso immer höher/weiter/schneller/besser? Wieso nicht mal langsam sein, es mal anders machen, den Druck rausnehmen?
Wie geht es dir momentan? Fühlst du dich gestresst? Oder ist bei dir alles im Lot?
Letzte Woche um die Zeit saß ich alleine auf einer Parkbank, im Dunkeln. Es war warm und es zog eine leichte Brise an mir vorbei. Ich sagte zwei lieben Freundinnen zum Telefonieren ab, dass was ich zurzeit oft tue (leider). Aber am Abend ist mir meistens nicht mehr zum Sprechen zu Mute. Meine Freundinnen verstanden das und ich fühlte mich nicht mehr ganz so schlecht, zwar immer noch schlecht, aber ich konnte damit leben. Ich saß, wie gerade schon geschrieben auf der Bank und war absolut gestresst und unglücklich. Ich kapierte, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Mein Anspruch sollte nicht lauten "Ich mach alles perfekt", sondern vielmehr "Geht es mir gut? Es geht mir gut!"
Ich hoffe ihr versteht was ich damit meine. An erster Stelle steht nicht der Job/Studium/Familie und Freunde, sondern Ich.

Ich möchte mich auch daran erinnern, mir selber jeden Tag einmal oder mehrmals auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: "Ich mach das toll. bzw. Ich bin toll." Vielleicht magst du das auch mal machen? <3
Fühlt euch umarmt und bis bald!
Eure Lysann bzw. Lysanion*
(*mein Superheldin Name- mein Freund und ich haben alle Marvel Filme in chronologischer Reihenfolge gesehen...dabei ist mir der Name in den Sinn gekommen. Passend, oder?)
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