Ich darf.
- Lysann
- 15. Jan. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Ihr Lieben,
ich hoffe ihr hattet wunderbare anfängliche Tage, des neuen Jahres.
Ich bin sehr gut gestartet und habe schon eine Meeenge erlebt.
Hierbei bin ich heute auf etwas gestoßen, was mich verleiten lässt, darüber zu schreiben.
Es geht darum, dass ich merke, dass ich mir viel in meinem Inneren verbiete.
Im Sinne von,...
> Ich darf nicht arrogant sein.
> Ich darf nicht schlampig sein.
> Ich darf nicht lügen.
> Ich darf nicht zu spät kommen
[undsoweiter]
Ich habe gemerkt, dass mich diese Sätze sehr unter Druck setzen.
Ich versuche im Alltag ein "Gutmensch", wie im Bilderbuch zu sein!
Denn "Gutmensch" denn ich meine, versteht, hilft, unterstütz und hört jeden zu.
Er verurteilt niemanden, sondern versucht seine Beweggründe zu verstehen.
Er ist geduldig mit sich und anderen.
Er versucht das Beste in seinem Gegenüber wahrzunehmen.
[...] Es ist ein Eigenanspruch denn ich erfüllen möchte.
Irgendwann im letzten Jahr habe ich zu Freunden gesagt, dass ich gerne mal wieder zu jemanden anderen fies sein möchte. Ich möchte ihn beleidigen und mich richtig mit ihm zanken.
Mir ist da nicht bewusst gewesen, aus welchem Grund diese Lust hervor kam...
Jetzt bin ich mir um einiges klarer.
Es lag nicht daran, dass ich Streit liebe und andere aus Prinzip gerne beleidige, weil es mir ein gutes Gefühl gibt,
sondern eher daran, dass ich mir im Inneren schon von Anfang an verboten habe,
fies/böse/gemein/sarkastisch/besserwisserisch/arrogant/schlampig(verlogen/intrigant/unverlässig [...]
zu sein.
Mein eigener Verbot hat mir den Spaß am "Gutmenschen" verdorben-
Ich habe mich immer mehr darauf konzentriert, was ich nicht darf, als das was ich dafür erhalte und
geschenkt bekomme. (Zum Besipiel: Ich darf jeden Menschen meine Meinung aufs Auge drücken, ob es ihm passt oder nicht. Ich kann mein Gegenüber auch einfach nicht zuhören und mich nicht für ihn/sie interessieren. Ich darf einfach mal fiese Sachen sagen, ist mir egal ob es den anderen verletzt.)
Durch meinen Fokus auf das was ich nicht habe,
machte mir die Rolle des "Gutmenschen" immer weniger Freude.
Das mit den Verboten verhält sich bei mir immer so, dass ich mich diesen oft widersetze:
-Ich darf im Unterricht weder lachen, noch aufs Handy schauen-> Ich lache aus Protest und schaue ab und zu aufs Handy.
-Ich darf heute nicht zu meinen Freunden. -> Ich schleich mich raus und gehe zu meinen Freunden.
-Ich möchte ab heute nichts mehr Süßes essen -> Ich habe richtig Lust auf Süßes. "Anni wollen wir zu Netto, Schokolade kaufen?"
Kennt ihr so etwas auch?
Verbote kommen nicht nur von außen (durch Lehrer, Eltern, Institutionen, Politik),
sondern können auch von uns selber aufgestellt werden.
Manchmal glaube ich es wäre zum Beispiel besser wenn Drogen legalisiert werden würden und es nicht mehr verboten wäre.
Dadurch würde eventuell die Nachfrage sinken? Es würden weniger Drogen konsumieren, weil es eh leicht zu bekommen ist und keiner einen bestraft, wenn man es konsumiert.
(Dafür habe ich natürlich kein Beweis, aber ich könnte es mir vorstellen ;-) )
Zurück zum Thema...
Mir ist heute bewusst geworden, dass ich mir selber gar nichts verbieten muss.
Ich darf sowohl arrogant, als auch demütig sein.
Ich darf schlampig, als auch ordentlich sein.
Ich darf lügen, als auch ehrlich sein.
Ich darf zu spät kommen, als auch pünktlich sein.
Ich darf.
Ich darf mich frei entscheiden.
Ich darf, ICH sein.
ICH kann ALLES sein.

In Liebe und voller Bewunderung,
Lysann
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