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"Lieb und Teuer"

  • Lysann
  • 21. Okt. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Ihr Lieben,

heute bin ich mit einer Buchempfehlung zurück.

Das Buch heißt:

Buchempfehlung

Zum Inhalt: Zwei Jahre lang arbeitet Ilan Stephani in einem Berliner Bordell als Prostituierte. Sie erschafft sich ein Alter Ego, mit dem sie diesen tabuisierten Randbereich der Gesellschaft erforscht. Neugierig begegnet die junge Frau dieser für sie bis dahin völlig unbekannten Welt und macht erstaunliche Entdeckungen: Statt Huren und Freiern im Zwielicht erlebt sie den Puff als Spiegel der Gesellschaft. Die Menschen hier haben mit denselben Ängsten, Mechanismen und Zuschreibungen zu kämpfen wie überall sonst, nur, dass sie offener damit umgehen. Sehr ehrlich und nachdenklich beschreibt die Autorin einen Mikrokosmos, in dem sie viel über die menschlichen Besonderheiten lernen konnte. Solidarität und Offenheit sind Werte, die überall gelebt werden können – dann ginge es allen besser, nicht nur im Bett. ( https://www.amazon.de/Lieb-teuer-Puff-Leben-gelernt-ebook/dp/B071VNZNS7/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1508595508&sr=8-1-spell&keywords=liebund+teuer )

Ich hab das Buch eben zu Ende gelesen und ich saß mit jeder Faser, voller Spannung und Aufregung davor! Jetzt bin ich entspannt.

Ich bin wirklich begeistert und erfreut!

Warum?

Das Buch ist so authentisch, ehrlich, kritisierend geschrieben, dass ich während des Lesens schon meine angenommene Wahrheit infrage gestellt habe! Es hat mich zum um-denken angeregt, zu mehr Sensibilität, mir einen unglaublichen Druck genommen und einen Blick auf das was möglich ist gewährt!

Ein Blick auf das was möglich ist...

Auszüge:

"Wirklich guten Sex konsumieren wir nicht- wir feiern ihn. Wir benutzen ihn nicht, sondern bestaunen ihn. Wirklich guten Sex erleben wir, statt ihn schon zu wissen, und wir lernen, statt zu wiederholen." (S.125)

"Was wissen wir was im Sex möglich ist? Wie hoch sind unsere Höhepunkte? Was wissen wir, über das was wir nicht wissen?

Wenn wir diesen offenen Raum zulassen- wenn wir einen Moment lang eingestehen, dass Sex, dieses seltsame Ding, welches und auf die Welt gebracht hat, vielleicht größer ist als unser Horizont?" (S.93)

Ja, was wissen wir?

Ich habe meine Meinung über Sex gebildet ,indem ich angenommen habe, was meine Vorfahren, meine Großmutter und Mutter mir erzählten. Ich glaubte das was im Bio-Unterricht, auf dem Schulhof oder in den Medien erzählt wurde. Ich glaubte allen anderen. Ich bildete mir eine Meinung zum Thema "Sex", "Männern", "Orgasmus", "Puff", "Prostitution", "Nutten", "Freier", "Zuhälter" (...) ohne darüber nachzudenken! Die Gedankengebilde sind nicht wirklich mit Leben oder Inhalt gefüllt. Es sind übernommene Hirngespinste, die vielleicht gar nicht der Wahrheit entsprechen?

Ich habe mich noch nie wirklich hinterfragt, was und wie ICH über das ganze Konstrukt denke.

Ilan hat mir mit ihrem Buch eine gute Grundlage gegeben, um mich zu hinterfragen, ob das was ich denke wahr ist. Vielleicht gibt es ja andere Gedankengebilde die wahrer sind? Ich bin bereit offen und neugierig zu schauen, was für mich passt.

Ilan schreibt weiter: " Wir sind uns alle so sicher, wie man über die Prostitution zu denken hat, obwohl doch angeblich niemand von uns je in Berührung damit kommt. Wir lösen Prostituition erst, wenn wir uns ernsthaft damit auseinandersetzen, warum wir Prostitution erschaffen und am Leben halten." (S.24)

"Ist Prostitution gut? fragen wir. Und die Prostitution antwortet immer mit einer Gegenfrage "Wie gut ist denn der Rest der Welt?" (S.136)

Ich bin Ilan echt dankbar, für dieses wirklich empfehlenswertes Buch!

In Liebe

Lyann

PS: "Was interessiert uns den wirklich, wenn wir mit einer Hure sprechen? Bist du schöner als ich? Hast du besseren Sex als ich? Bist du besser im Bett als ich? Schläfst du mit meinen Mann? Bist du ein freier Mensch als ich? Verdienst du dein Geld leichter?" (S.82)

 
 
 

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