Was man so sagt
- Lysann
- 26. Juni 2017
- 2 Min. Lesezeit
Als sie lachte, sagte man ihr, sie sei kindisch.
Also machte sie fortan ein ernstes Gesicht.
Das Kind in ihr blieb, aber es durfte nicht mehr lachen...
Als sie liebte, sagte man ihr, sie sei zu romantisch.
Also lernte sie, sich realistischer zu zeigen und
verdrängte so manche Liebe.
Als sie reden wollte, sagte man ihr,
darüber spreche man nicht.
Also lernte sie zu schweigen.
Die Fragen, die in ihr brannten, blieben ohne Antwort.
Als sie weinte, sagte man ihr, sie sei einfach zu weich.
Also lernte sie die Tränen zu unterdrücken.
Sie weinte zwar nicht mehr, doch hart wurde sie nicht...
Als sie schrie, sagte man ihr, sie sei hysterisch. Also lernte sie, nur noch zu schreien wenn niemand es hören konnte, oder sie schrie lautlos in sich hinein. Als sie zu trinken begann, sagte man ihr, das löse ihre Probleme nicht. Sie sollte eine Entziehungskur machen. Es war ihr egal, weil ihr schon soviel entzogen wurde. Als sie wieder draußen war, sagte man ihr, sie könne jetzt von vorn anfangen. Also tat sie, als begänne sie ein neues Leben. Aber wirklich leben konnte sie nicht mehr, sie hatte es verlernt. Als sie ein Jahr später, sich versteckt zu Tode getrunken hatte, sagte man gar nichts mehr. Und jeder für sich versuchte, leise das Unbehagen mit den Blumen ins Grab zu werfen.


Diese Geschichte begleitet mich schon ein ganzes Stück! Heute möchte ich sie gerne mit dir teilen!
Warum?
Sie macht mir bewusst, welchen großen Einfluss Menschen mit "dahingesagten" fast für sie unwichtigen Worten, auf einen anderen Menschen haben können! und wie wichtig es ist, auf seine Wortwahl zu achten. Denn Worte können sehr verletzen...
Ich versuche in jeder Situation ehrlich von mir, was mich beschäftigt zu sprechen! Erst wenn ich von mir rede, von meinen Gefühlen, meiner Motivation und Beweggründen, entsteht zwischen dem Gesprächspartner und mir eine viel tiefere Beziehung, als wenn ich die Person vor mir beleidige, ihr etwas entsage, vorschreibe, ignoriere oder oder oder ...
Es kommt zu wenigeren Missverständnissen, weil ich nicht sage "Du solltest", sondern mehr "Ich nehme wahr...", "Ich fühle mich..."
Ich habe in meinem Studium, seit einem Jahr ein Fach das heißt "Wahrnehmung und Kommunikation".
Dieses Fach schult mich und meine Wahrnehmung jede Woche! Ich habe gelernt, wie entscheidend es ist, aufmerksam zuzuhören, , von mir zu reden, ausgewählt zu sprechen, nachzufragen, zu loben &&&
Erst wenn ich zuhöre, kann ich den anderen wahrnehmen!
Erst wenn ich nachfrage, kann ein Austausch stattfinden!
Erst wenn ich die Pausen aushalte, kann derjenige sich öffnen.
Denn in den Pausen stecken die ungesagten Worte, die umgeweinten Tränen, das was verschwiegen wird...weil keiner da ist, um zuzuhören!
Denn ein jeder wünscht sich Aufmerksamkeit und diese möchte ich nicht nur mir! sondern auch meinem Gegenüber schenken!
Ich kann nur sagen, DU BIST NIE ALLEIN!

Ich glaube immer, wenn ich freundlich und ehrlich kommuniziere, kommt diese Kommunikation auch wieder auf mich zurück!
Deshalb:
Lasst uns von uns reden, was uns beschäftigt!
Lasst uns nichts entsagen- weil irgendjemand Mal etwas zu uns gesagt hat!
Lasst uns zuhören, was den anderen beschäftigt!
Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche!
PS: Vielleicht kannst du dir als Intention der Woche setzten, eine Pause länger auszuhalten (einmal mehr atmen!)
Ich sage dir, es bewirkt wahre Wunder !!!
In Liebe Lysann
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