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Zweitausendsechzehn

  • Lysann
  • 29. Dez. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Ich habe dieses Jahr eine Menge erlebt, bin gewachsen und hab mich verändert.

Ich habe sehr viel Schmerz gefühlt, sehr viel Glück empfunden und war noch nie so dankbar für mein LEBEN!!!

Ich habe vieeeeeles zum ersten Mal getan. im Grunde alles!

Ich feierte in Regensburg in das neue Jahr, ich wusste nicht was mich erwartete, denn ich hatte noch nie so wenig Pläne, wie in 2016.

Na klar wusste ich, das ich mein Abi schreiben werde, doch was ich danach machen würde, war für mich sooooo unklar... Ich hatte Angst vor mein Leben in der Zukunft.

Denn das Leben was ich bis dato führte war gewohnt und ich wusste wie es verlief.

Diese Gewohnheit war mein Anker, aber ich verlor meine Lust am Leben... da ich ja wusste wie jeder Tag verlief. ROTINIERT_VORHERSEHBAR

So ging das Jahr los: JANUAR_FEBRUAR_MÄRZ... vergingen quälend langsam... Ich bekam einen wahren Winterblues.

Am 21.03 hatte ich eine dramatische, un-vorhersehende Operation.-

Soviel Schmerz wie ich dort spürte, hatte ich zuvor noch NIE in meinem Leben spüren müssen.

Mein ganzer Körper war der Schmerz.

Mir wurde in der Nacht vor der Operation klar, das ich noch nicht gehen wollte, da ich noch soooo viel vor hatte und erleben wollte! (ganz viel lieben, lachen mit meinen Liebsten, Leben auskosten, reisen??? &&&)

Vor der Narkose, hörte ich im Nachbarraum zwei Frauen, über ihren Tag erzählen. Sie redeten einfach über Belanglose Dinge.

In diesem Moment, wo ich auf einer kalten Liege auf die Narkoseschwester wartete, erkannte ich, dass im gleichen Moment sooo viele andere Dinge auf unserer Erde passieren!

Mir wurde klar: "Auch ohne mich dreht sich die Erde weiter!" &

Mir wurde bewusst, das ich nicht der Nabel der Welt bin...

Ich nahm mich bis dato immer so wichtig, achtete im Grunde nur auf mich- meine Bedürfnisse und verlor den Blick für mein Gegenüber- die Welt.

1-2-3 weg war ich...und plötzlich hörte ich wieder Stimmen und rieß meine Augen auf

Ich sah alles verschwommen, neben mir stand eine Gestalt... ich fragte, wo ich sei!

Sie sagte im Aufwachraum!

Ich war der GLÜCKLICHSTE MENSCH auf Erden.

Die Zeit danach war für mich ein Neubeginn- Neuanfang- Neues Leben!

Ich schrieb eine Liste, mit der Aufschrift "Was ich zum ersten Mal tue"

Auf dieser Liste stand drauf:

Atmen

Sehen

Riechen

Aufstehen

(...)

Einfach ganz normale(selbstverständliche) Dinge?!

Sind Sie wirklich so selbstverständlich?

NEIN!

Erst durch den Einschnitt lernte ich meinen Körper schätzen

jede Faser, jede Zelle.

Ich lernte mein Herz das in jeder Sekunde Blut in meinen ganzen Organismus fließen lässt schätzen, ich lernte meine Lunge die Luft aufnimmt und abgibt schätzen, ich lernte mein Gehirn mit seinen zahllosen Synapsen schätzen &&&

Das entscheidende war, dass ich erkannte, das es nicht selbstverständlich ist, in einem gesunden Körper zu leben

Sondern ein wahres Privileg.

Ich sah zu, wie mein Körper die Einschnitte heilen ließ, die Wunden verheilten, diese die mich bis heute daran erinnern- das mein Körper ein Geschenk ist.

Nicht mal Zwei Wochen nach der OP, schrieb ich mein Abitur, dann kamen meine Mündlichen Prüfungen, ich verreiste zu meinem Liebsten, ich lernte gemeinsame ZEIT schätzen, ich hatte eine grandiose Abimottowoche und einen wunderbaren Abiball, denn ich hatte es geschafft mein Abi zu schreiben, zu malen, zu erzählen, einfach es zu bestehen (...) Ich arbeitete 4 Wochen in einer Produktion, wo ich Menschen sah die dort ihr Leben lang arbeiteten, die Glücklich waren- mit so wenig. Ich arbeitete 4 W ochen in einer Kinder und Jugendeinrichtung, in der ich meinen materiellen Wohlstand und meine behütete Kindheit schätzen lernte. Das dort gelernte setzte ich mit anderen um. Ich bekam einen Studienplatz. Gönnte mir bunte Klamotten von meinem Arbeitstgeld/stellte meinen kompletten Kleiderschrank um, denn ich wollte endlich Farbe bekennen ;D. Ich fahnde auf den ersten Hieb eine Wohnung, und fing ab Oktober an- zu studieren, und ab den Zeitpunkt erlebte ich noch eine Menge mehr, als ich mir je hätte erträumen lassen können.

Jetzt liege ich in meinem ehemaligen Kinderzimmer, das nun in neuen Farben erstrahlt- denn es ist der Lauf der Dinge, des Lebens... Jetzt ist es ein Gästezimmer und ich fühle mich hier sehr wohl.

Leben heißt Veränderung!

Dieses Jahr hat sich in und um mich alles verändert!

Ich habe das Gefühl ich bin ein Stück ERWACHSENER geworden, ohne meine Kindlichkeit zu verlieren.

Ich weis nun meinen Körper zu schätzen, dankbar zu sein für die selbstverständlichsten Dinge, Menschen ohne Schubladendenken offen entgegenzutreten...

Ich habe meine diesjährige Buckist erfüllt :)

und bin bereit ein neues Kapitel zu öffnen und es zu füllen mit neuen Erlebnissen, Abenteuern und Gefühlen.

In Liebe eure Lysann

Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.

PS: Ich wünsche eine Jeden der dies ließt, einen friedlichen Übergang in das neue Jahr! Mögen all eure Träume in Erfüllung gehen und denkt daran, alles ist möglich.

 
 
 

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